Wednesday, August 01, 2007

 

* Zur Folter

Anthologie zur Folter

In
der schweizer Zeitschrift Orientierung stellt Nikolaus Klein im Artikel Unteilbarkeit der Menschenwürde das Buch Die Wahrheit ans Licht! von Hans-Joachim Pieper und Konrad Schüttauf vor, das Texte zur Folter durch die Jahrhunderte zusammenfasst und kommentiert. Darin wird Folter unter anderem als Mittel der Wahrheitsfindung und als Instrument der totalen Unterwerfung dokumentiert. Die Texte reichen in unsere Zeit mit der immer noch angewandten "ticking bomb" Rechtfertigung und Folter unter anderen Namen. Im Artikel heisst es:
"Gerade die Fülle der vorgelegten Begründungen, in denen die These von der Selbstaufhebung der Demokratie durch die Folter vertreten wurde, weist noch einmal auf die zentrale Stellung, welche die Frage nach der Folter für das Rechtssystem einnimmt."

Zwangsernährung

In der aktuellen Ausgabe von "The Journal of the American Medical Association" (JAMA), vom 1. August 2007 kommentieren drei Ärzte Hungerstreiks, Zwangsernährung und die Verantwortung von Medizinern ( Hunger Strikes, Force-Feeding, and Physicians' Responsibilities, von Sondra S. Cosby, MD; Caroline M. Apovian, MD; und Michael A. Grodin, MD, Seiten 563 - 566)

Darin kommen die Autoren hinsichtlich der Zwangsernährung, unter anderem in Guantánamo, zum Schluss, dass sie gegen die Genfer Konventionen verstößt, sowie gegen internationale Menschenrechte und medizinische Ethik, da die 6-Punkte-Fesselung (6-point-restraint) angewendet wurde und weiterhin wird, um [des Urteils] fähige (competent) Gefangene zur Zwangsernährung die Ernährungsschläuche durch die Nase in den Magen einführen zu können. Es heisst darin weiter, dass Mediziner Zwangsernährung unter diesen Umständen verhindern können und sollten, indem sie sich weigern, sie durchzuführen oder ihr zuzustimmen.

Etwas weiter vorne geht der Artikel auf medizinische Komplikationen (refeeding syndrome) ein, die Zwangsernährung mit sich bringt und die im Tod gipfeln können. Ein ganzes Kapitel ist auch der ethischen, rechtlichen und menschenrechtlichen Dimension des Zwangsernährens gewidtmet.

candleAmnesty International erwähnt mögliche unmenschliche Behandlung im Zusammenhang mit Zwangsernährung:
>>... a series of events precipitated a clamp-down by the authorities. These included the resumption in August 2005 of a hunger strike by detainees in protest at their indefinite detention and conditions, which continued into January 2006 amid reports of ill-treatment of detainees during force-feeding through nasal tubes....<<
in: United States of America - Cruel and Inhuman: Conditions of isolation for detainees at Guantánamo Bay; AI Index: AMR 51/051/2007 vom 5 April 2007

Amnesty International empfiehlt weiterhin dringend, dass sich Großbritannien für die in Guantánamo verbleibenden britischen Einwohner einsetzt.
>>The UK government has obligations under domestic and international law to make representations on behalf of all UK residents still held at Guantánamo Bay to ensure that their human rights are upheld. In the knowledge that the human rights of all of those held at Guantánamo Bay have been violated, and continue to be violated to date, Amnesty International considers that there exists an additional obligation on the UK authorities to demand that all UK residents be immediately returned to the UK. Upon return, they should be either released or, should there be a reasonable suspicion that they have committed a crime, they should be promptly charged with a recognizably criminal offence and tried, within reasonable time, in fair proceedings.<<
siehe: UK: Court of Appeal misses opportunity on UK residents held at Guantánamo; AI Index: EUR 45/018/2006 vom 12 October 2006

Amnesty International berichtet, dass sich Ende 2006 noch mindestens acht Einwohner Großbritanniens in Guantánamo befanden. (Europe and Central Asia - Summary of Amnesty International’s Concerns in the Region; July – December 2006; AI Index: EUR 01/001/2007 vom 1. April 2007)


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