Tuesday, October 17, 2006

 

Griechische Munition

16. Oktober 2006
Nach Kenntnis der Waffekontroll-Kampagne ist dies das erste Mal, das griechische Geschosse in den Händen von Rebellenkämpfern in der DRC [Kongo, Demokratische Republik] sichergestellt wurden. Die von den Forschern gefundenen Geschosse wurden als 7.62 mm Patronen identifiziert und sind zum Gebrauch mit NATO-Standard-Kaliber Angriffswaffen tauglich, wie etwa die HK G3 oder Belgiens FN Herstal Fal Gewehre. Sind sie auch nicht so allgegenwärtig wie die AK 47 und ihre Abkömmlinge, so sind doch beide Kampfgewehre, die Fal wie auch die G3, in der Region in großen Mengen vorgefunden worden. Diese Patronen tragen die gestanzten Titelmarkierungen der griechischen Firma Pyrkal, Griechische Pulver- und Patronen Gesellschaft. Nach dem von der griechischen Verteidigungsindustrie verfassten Katalog 2002-2003 hat Pyrkal Geschosse nach Botswana, Ägypten, Kenia, Kongo [Republik], Marokko, Nigerien, den Sudan und Uganda exportiert. [2]

bullets_ituru

Die östliche Democratische Republik von Kongo bleibt überschwemmt
mit Kleinwaffen und Munition, wie mit diesen 7.62 mm Geschossen,
photographiert in Ituri im Mai 2004, trotz eines UN Waffenembargos für das Land. ©: AI

Die von Ituri identifizierten Geschosse waren in den späten 1980gern hergestellt worden, was auf das lange Lagerungsleben von Patronen weist und damit die Wichtigkeit einer verbesserten Regulierung von ihrer Verbreitung unterstreicht. Es muss festgestellt werden, dass Waffen- und Munitionsversorgung in Ländern wie der DRC aus gewöhnlich sehr alter und billiger Überschuss-Ware besteht. Das Alter der Munition lässt daher nicht unbedingt auf das Datum des Handels schließen. Sehr alte Patronen sind durchaus Bestandteil jüngerer Lieferungen. Amnesty International fand beispielsweise zwischen Ende 2002 und Juni 2003, dass über vier Millionen Schuss albanischer Überschussmunition nach Ruanda geliefert worden waren, von denen ein beratender Experten-Ausschuss der UN befand, dass sie zum Gebrauch in der DRC bestimmt waren. [3]

Fußnoten
[2] Mit Dank an die Omega-Stiftung für die Bereitstellung dieser Information
[3] siehe auch den Amnesty International Report: “Demokratische Republik Kongo, Bewaffnung des Osten” AI Index: AFR 62/006/2005, 5 Juli 2005. Der Großteil der Munition würde zwischen 20 oder 30 Jahren alt gewesen sein.


Quelle: AI Index: POL 30/051/2006
Auszug aus der Presseinformation: Geschosse von Griechenland, China, Russland und den Vereinigten Staaten in Händen der Rebellen in der Demokratischen Republik von Kongo
[Dies ist Hintergrundinformation zur gleichnamigen Presse-Erklärung]

Nach bestem Wissen aus dem Englischen übersetzt. /mh


Comments: Post a Comment



<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?